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Klimaanpassungskonzepte im Städtebau: Eine nachhaltige Antwort auf den Klimawandel

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und hat bereits spürbare Auswirkungen auf unsere Städte. Hitzeinseln, häufigere Hitzewellen, Überschwemmungen und Starkregenereignisse sind nur einige der Probleme, mit denen städtische Gebiete weltweit konfrontiert sind. Angesichts dieser Herausforderungen werden Klimaanpassungskonzepte im Städtebau immer wichtiger, um unsere Städte widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.

Der Klimawandel ist eine Realität, die unsere Städte bereits heute beeinflusst. Klimaanpassungskonzepte im Städtebau bieten eine hoffnungsvolle Perspektive, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Durch die Kombination von technischen und naturbasierten Lösungen können wir unsere Städte zu lebenswerten, nachhaltigen und widerstandsfähigen Lebensräumen für zukünftige Generationen machen. Jetzt ist die Zeit, um gemeinsam zu handeln und den Städtebau für eine klimaresiliente Zukunft zu gestalten.

Was sind Klimaanpassungskonzepte?

Klimaanpassungskonzepte sind Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf städtische Gebiete zu minimieren. Das Hauptziel besteht darin, Städte widerstandsfähiger gegenüber klimabedingten Gefahren zu machen, aber auch ihre Gesamtlebensqualität zu verbessern. Dabei spielen sowohl technische als auch naturbasierte Lösungen eine wichtige Rolle.

Technische Lösungen im Städtebau
  1. Infrastruktur- und Gebäudeanpassungen: Städte müssen ihre Infrastruktur und Gebäude an den Klimawandel anpassen, indem sie beispielsweise die Belüftung verbessern, Hitzeschutzanstriche anwenden und kühlende Materialien verwenden.
  2. Versiegelungsgrad verringern: Durch das Entsiegeln von vollversiegelten Flächen, wie z.B. Parkplätzen oder Fußgängerzonen wird der Boden wieder dazu befähigt, Wasser in sich aufzunehmen und somit den Oberflächenabfluss zu verringern, was wiederum die Kanalisationen und umliegenden Gewässer entlastet und damit Hochwasserereignissen vorbeugt. An Stellen, wo die Oberfläche befestigt werden soll, ist jedoch eine gewisse Teilversiegelung unumgänglich. Dabei lassen sich jedoch Versieglungseffekte durch den Einsatz von alternativen Belägen reduzieren (z.B. wassergebundene Deckschichten, Sicker- oder Fugenpflaster, Rasengittersteine).
  3. Energetische Gebäudesanierung: Hierbei geht es um die Sanierung vom Gebäudebestand von unzureichend hin zu sehr gut gedämmten Außenwänden und Dächern. Dabei sollte eine Dachdämmung so gewählt werden, dass Retentionsdächer (spezielle Dächer mit Regenwasserrückhaltefunktion) darauf entstehen können. Gute Dämmung führt im Winter zu weniger Heizkosten und im Sommer zu angenehmeren Temperaturen im Wohnbereich. Teil einer Gebäudesanierung im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels ist auch die Verbesserung der Raumluft durch Begrünung, der Einbau einer Klimaanlage und die Anlage von Wasserflächen (z.B. Springbrunnen oder offene Aquarien).
  4. Umstellen auf EE-Anlagen: Aufgrund der Nutzung regenerativer Energieträger anstelle fossiler Energieträger, gelangen weniger klimarelevante Gase in die Atmosphäre, wodurch die Geschwindigkeit, mit welcher der Klimawandel voranschreitet, reduziert werden kann.
  5. Baumpflanzsysteme: Gesunde und gut entwickelte Stadtbäume sind wichtig als grüne Lunge und Luftfilter der Städte. Durch versiegelte Flächen können sich die Wurzeln der Bäume nicht entfalten. Es kommt zu wenig Wasser zu den Wurzeln, auch die Nährstoffzufuhr ist begrenzt. Die logische Folge ist ein sehr schwaches Wachstum sowie kranke und anfällige Bäume. Eine Lösung ist eine offenporige Gestaltung befestigter und versiegelter Flächen, in denen das Oberflächenwasser in das Baumsubstrat eindringen und gespeichert werden kann.
  6. Konzept der Schwammstadt „Sponge-City“: Anfallendes Regenwasser wird lokal aufgenommen und gespeichert
  7. Wandel von einer autogerechten hin zu einer mobilitätsgerechten Stadt
Naturbasierte Lösungen im Städtebau
  1. Grünflächen und Parks: Die Schaffung von Grünflächen und Parks in städtischen Gebieten wirkt dem städtischen Hitzeinsel-Effekt entgegen und verbessert das Mikroklima. Bäume spenden Schatten, verdunsten Wasser und kühlen so die Umgebungstemperatur.
  2. Wassermanagement: Effizientes Wassermanagement ist entscheidend, um Überschwemmungen zu verhindern und gleichzeitig Wasserressourcen zu erhalten. Die Integration von Regenwassersammelsystemen und dezentralen Rückhaltebecken hilft, Sturzfluten zu minimieren.
  3. Dachbegrünung und Fassadenbegrünung: Begrünte Dächer und Fassaden bieten nicht nur zusätzliche Grünflächen, sondern dienen auch als Wärmeisolierung und verbessern die Luftqualität.
  4. Natürliche Überflutungsgebiete: Die Schaffung von Überflutungsgebieten, wie Feuchtgebieten und Auen, ermöglicht eine natürliche Bewältigung von Überschwemmungen und erhöhen die Biodiversität.
  5. Urbanes Gärtnern und Landwirtschaft: Die Förderung von urbanem Gärtnern und Landwirtschaft in Städten reduziert nicht nur den Nahrungsmitteltransport, sondern trägt auch zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
  6. Renaturierung von Flüssen: Die Renaturierung von Flüssen und Bächen trägt dazu bei, die natürlichen Abflussmuster wiederherzustellen und die Hochwassergefahr zu verringern.
  7. Stadtbegrünung: Eine intensive Begrünung von Straßen und Plätzen fördert nicht nur die Ästhetik der Stadt, sondern trägt auch zur Reduzierung der Umgebungstemperatur bei. Grüne Infrastruktur bzw. Stadtbegrünung leistet auch einen Beitrag zum Regenwassermanagement, in dem Wasser gespeichert und über einen längeren Zeitraum wieder abgegeben wird.
Die Rolle der Stadtplaner:innen und Bürger:innen

Klimaanpassungskonzepte im Städtebau erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtplaner:innen, Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen und Landschaftsplaner:innen, Klimaschutzplaner:innen, Verkehrsplaner:innen, spezialisierten Ingenieur- und Entwicklungsbüros, Umweltmediziner:innen, Behörden und der Bevölkerung. Bürgerbeteiligung ist entscheidend, um die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen vor Ort zu berücksichtigen und sozial gerechte Lösungen zu entwickeln.

Städtebau für eine nachhaltige Zukunft

Die Integration von Klimaanpassungskonzepten in den Städtebau ist nicht nur eine Reaktion auf den Klimawandel, sondern auch eine Investition in die nachhaltige Zukunft unserer Städte. Solche Anpassungsmaßnahmen können dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern, die Gesundheit der Bewohner:innen zu schützen und die Stadt insgesamt widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu machen.

Wir erarbeiten und begleiten Klimaanpassungskonzepte für kommunale Auftraggeber:innen sowie Investor:innen und Vorhabenträger:innen. Gern unterstützen wir Sie!

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