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Nachhaltiges Bauen

Mit den zukünftigen klimatischen Veränderungen stehen Städte vor neuen Herausforderungen, denn Beton und Asphalt verwandeln sich im Sommer zu Hitzespeichern. Innovative Architekturlösungen in Kombination mit innerstädtischem Grün, ob Dach- und Fassadenbegrünungen, vertikalen Gärten, Parkanlagen oder auch Urban Gardening-Projekten, Rooftop-Farm-Bars oder Restaurants auf Dächern bis hin zu Wasserflächen als dekorativem Element – dem architektonisch-grün-blauen Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt.

Beton, der erfolgreichste Baustoff weltweit – ein Gemisch aus Zement, Kies, Sand und Wasser – ist robust und günstig. Er kann in jede Form gegossen werden. Beton umgibt uns wie ganz selbstverständlich auch im städtischen Alltag wohin wir schauen und steckt in Gebäuden, Brücken und Straßen. Es gibt vielfältige Forschungsansätze und -ergebnisse, ressourcenschonende und umweltfreundliche Baustoffe der Zukunft zu entwickeln, um dem Baustoff Beton etwas entgegensetzen zu können.

Aber auch die Idee des zirkulären Bauens könnte Teil der Lösung sein. Hier gilt es, das Potenzial bereits verbauter Baustoffe zu heben. Die Berücksichtigung der Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung und des nachhaltigen Bauens sind wichtige Transformationsschritte und zugleich weitere klimaschonende Puzzlestücke. Den mit Abstand größten Teil des gesamten Abfallaufkommens nehmen Bau- und Abbruchabfälle in Deutschland ein. Sie machen gut die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens aus. Für die Planung von Bauvorhaben werden Kreislaufkonzepte (Urban Mining) zunehmend interessant. Die Nachfrage nach Baustoffen aus Upcycling-Material wächst.

Durch den Einsatz ressourceneffizienter Produkte, wie recycelte Materialien oder neue umweltschonende Baustoffe, aber auch alt bekannter Baustoffe, wie Stein, Holz, Stroh oder Lehm, könnte die Umweltbelastung bei der Herstellung sowie dem Bau der Gebäude so gering wie möglich gehalten werden. Ein bewusster Umgang und Einsatz vorhandener Ressourcen, die Minimierung von Energieverbrauch und das Bewahren der Umwelt sind die Prämissen nachhaltigen Bauens.

Büroturm „Quay Quarter Tower“ in Sydney

Große Aufmerksamkeit als innovative Lösung nachhaltigen Bauens erhielt im November 2022 der Büroturm „Quay Quarter Tower“ in Sydney, das Gewinnergebäude des Internationalen Hochhauspreises (IHP) 2022/23 vom Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen.

Aus stadtplanerischer Sicht ist der außergewöhnliche Lösungsansatz aus Upcycling, Nachverdichtung und städtebaulicher Integration sehr spannend und zukunftsweisend.

Verleihung des Leibniz-Preises 2023

Am 15. März 2023 verlieh die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2023 an Prof. Achim Menges, dem Leiter des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung der Universität Stuttgart.

Der Leibniz-Preis gilt als der bedeutendste Forschungspreis in Deutschland. Prof. Achim Menges erhielt die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für seine interdisziplinäre Forschung zu digitalen Planungsmethoden und robotischen Fertigungsprozessen für das Bauwesen, die das Bauen ressourceneffizienter und nachhaltiger machen.

Kengo Kuma zu Gast in Chemnitz

Auf Einladung der Stadt Chemnitz und des Garagen-Campus – eine der 31 Interventionsflächen im Kulturhauptstadtjahr 2025 – stellte Kengo Kuma, international bekannter Stararchitekt aus Japan, seine vielseitigen und spannenden Architekturprojekte am 19. Januar 2024 in einer Abendveranstaltung im Vorlesungsgebäude der Technischen Universität Chemnitz vor. Zu seinen Vorbildern zählen neben dem Architekt Frank Lloyd Wright und dem deutschen Stadtplaner und Architekt Bruno Taut der im Chemnitzer Siegmar geborene Frei Otto – einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts.

Kengo Kuma ist seit 2009 Professor an der Universität Tokio und zeichnete gemeinsam mit anderen Architekturbüros für den Entwurf des japanischen Nationalstadions in Tokio bei den Olympischen Spielen 2020 verantwortlich. Dem Baumaterial Beton steht Kengo Kuma kritisch gegenüber. Er bevorzugt neben Glas, Stahl und Stein – und dies in faszinierender Weise – die Verwendung des Materials Holz und schätzt die bis zu 1.300 Jahre alten traditionellen, japanischen Handwerkstechniken, die in Form der japanischen Schreine noch heute bewundert werden können. Aber auch der Werkstoff Bambus ist oft präsenter Teil seiner architektonischen Entwürfe. Bei seiner Formgestaltung spielen Landschaft, Licht, Luft und Wasser eine elementare Rolle. Faszinierend an Kengo Kumas Vortrag war vor allem die spielerische Herangehensweise, gestalterische Holzverbindungselemente zu schaffen, die mit Hilfe japanischer Ingenieurskunst realisiert werden.

Beispiele ausgewählter Architekturprojekte des japanischen Architekten Kengo Kuma: Starbucks Cafè in Fukuoka, das Meditionshaus „Das Kranzbach“ in Krün/Klais bei Garmisch-Partenkirchen, „Hans Christian Andersen Museum“ im dänischen Odense, Ausstellungspark in Straßburg, Mehrzweck-Bürgerzentrum im Stadtteil Darling Harbour in Sydney, Olympiastadion in Tokio, Yusuhara-Holzbrückenmuseum

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