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Die Stadt der Zukunft ist grün

Der Klimawandel, der unter anderem mit Starkregen, Hitzerekorden, Unwetter und Trockenperioden auf sich aufmerksam macht, lässt keine andere Wahl mehr zu. Städte und Kommunen müssen umdenken. Denn: Die Städte der Zukunft sind grün. Das Grün in der Stadt wird zum Standortfaktor.

Welche Stadt ist in Deutschland die Grünste?

Potsdam mit 33,03 Quadratmetern pro Einwohner belegte im Erhebungszeitraum Mai 2019 den ersten Platz im Ranking „Grünste Stadt Deutschlands“ (Quelle: Statista 2022). Mit deutlichem Abstand folgte Kassel – hier sind es 23,42 Quadratmeter Grünfläche pro Einwohner. Auf den Plätzen drei bis fünf lagen Bremen, Magdeburg und München, gefolgt von Leipzig, Gelsenkirchen, Osnabrück, Bielefeld und Oldenburg.

Grüne Innenstädte

Grüne Innenstädte, Parks und Grünflächen, der Stadtwald, Dach- und Fassadenbegrünungen, Urban Farming- und Gardening-Projekte – begrünende Initiativen können so vielfältig sein und dazu beitragen, den erleb-, fühl- und messbaren Hitzestau in der Stadt zu regulieren. Gleichzeitig dienen unverbaute Bach- und Flussläufe ebenfalls der Temperaturregulation.

Ereilt uns ein starker Platzregen in den zunehmend trockenen Sommermonaten, so bemerken wir, dass das Regenwasser nicht mehr in den ausgetrockneten Boden eindringen kann und fortgeschwemmt wird. Die zunehmende Flächenversiegelung tut ihr übriges. Vor allem die Bilder der Jahrhundert-Hochwasser – und Flutkatastrophen haben sich ganz sicher in unser aller Gedächtnis eingebrannt. Interessant ist hier beispielsweise der Ansatz des Schwammstadtkonzeptes.

Das Schwammstadtkonzept

Das Schwammstadtkonzept ist eine konzeptionelle Idee der Stadtplanung. Der Begriff der Schwammstadt wurde um die Jahrtausendwende bekannt. Der chinesische Landschaftsarchitekt Yu Kongjian gilt als Erfinder des Schwammstadtkonzeptes. Grob umschrieben: Anstatt das Niederschlagswasser in den Städten nur zu kanalisieren und abzuleiten, geht man im Rahmen des Schwammstadtkonzeptes neue Wege, in dem das anfallende Niederschlagswasser lokal aufgenommen und gespeichert wird.

Instrumente der Klimaregulierung

Wichtig für das städtische Klima sind zudem Frischluftschneisen oder sogenannte Frischluftentstehungsgebiete. Dies sind unbebaute Zonen, durch die frische Landluft ungehindert in das Stadtinnere gelangen kann. Frischluftschneisen sind ein weiterer Baustein und wichtiges Instrument der Klimaregulierung in Großstädten.

Ein Netzwerk aus großen, aber auch mittleren und kleineren Grünflächen sind am effektivsten als grüne Klimaanlage einer Großstadt. Verteilen sich kleine Parks über eine Stadt, können sie die warme Luft tropischer Sommernächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius sinkt, viel besser abkühlen als wenige große.

Städte bilden Wärmeinseln, denn dort heizt die Sommersonne an heißen Tagen den Beton kräftig auf. Innenstädte können bis zu 8 Grad wärmer als das Umland sein. Voraussetzung dafür, dass Parks und Grünflächen kühlend wirken können, ist die notwendige Wasserversorgung. Verteilen sich viele kleine Grünflächen und Miniparks von mindestens einem Hektar Größe über das gesamte Häusermeer, so wohnt keine:r von einer kühlenden, grünen Oase weit entfernt. Damit eine Abkühlung erfolgen kann, ist es wichtig, bei der Stadtplanung die Bebauung unterschiedlicher Höhen zu berücksichtigen.

Bedeutung des Stadtgrüns

Für eine nachhaltige, resiliente, gesundheitsfördernde und zukunftsfähige Stadt ist multifunktional gestaltetes Stadtgrün Voraussetzung – für Menschen und Tiere. Biodiversität ist ein weiteres wichtiges Stichwort, das eng mit dem städtischen Grün verbunden ist. Die Artenvielfalt ist Teil der Biodiversität. Wussten Sie, dass heute jeden Tag etwa 150 Arten – Tiere und Pflanzen – auf dieser Welt aussterben und nie wieder zurückkehren? 

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