Museum Gunzenhauser Büro für Städtebau GmbH Chemnitz
Museum Gunzenhauser – Moderne Kunst in Chemnitz

Das Museum Gunzenhauser befindet sich im Kreuzungsbereich Schadestraße/Stollberger Straße in Chemnitz, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, dem Falkeplatz und zum Chemnitzfluss. Es gehört zu den bedeutenden Einrichtungen der städtischen Kunstsammlungen und widmet sich vorrangig der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Untergebracht ist das Museum in einem denkmalgeschützten Gebäude der Neuen Sachlichkeit aus den späten 1920er-Jahren, das nach umfassender Sanierung im Jahr 2007 seiner neuen Nutzung als Ausstellungshaus übergeben wurde.

Grundlage des Museums bildet die umfangreiche Sammlung des Münchner Galeristen Dr. Alfred Gunzenhauser, der der Stadt Chemnitz im Jahr 2003 seine mehr als 2.400 Werke umfassende Kunstsammlung als Schenkung und Dauerleihgabe überließ. Die Sammlung zeichnet sich durch eine hohe kunsthistorische Qualität aus und beinhaltet zentrale Positionen der klassischen Moderne, der Neuen Sachlichkeit sowie der Nachkriegskunst in Deutschland.

Das Gebäude – Architektur der Neuen Sachlichkeit

Das Museum ist im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Städtischen Sparkasse untergebracht. Es wurde zwischen 1928 und 1930 vom Architekten Fred Otto im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Der sachlich-moderne Bau mit seinen klaren Linien und dem markanten Rundturm wurde sorgfältig saniert und 2007 als Museum eröffnet.

Dr. Alfred Gunzenhauser – Sammler und Stifter

Dr. Alfred Gunzenhauser (1930–2015) war Kunsthistoriker und langjähriger Galerist in München. Über Jahrzehnte baute er eine umfangreiche private Sammlung auf, mit dem Schwerpunkt auf deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts – insbesondere Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Kunst nach 1945.

Die Sammlung – Ein Geschenk von Rang

2003 entschied sich Dr. Gunzenhauser, seine Sammlung der Stadt Chemnitz zu überlassen. Sie umfasst über 2.400 Werke von 270 Künstlerinnen und Künstlern, darunter:

  • Otto Dix: Mit rund 380 Werken verfügt das Museum über die weltweit umfangreichste Sammlung dieses wichtigen Vertreters der Neuen Sachlichkeit.
  • Alexej von Jawlensky: Zahlreiche expressive Porträts zeigen die Entwicklung seines Stils von der gegenständlichen zur abstrakten Malerei.
  • Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Paula Modersohn-Becker, Conrad Felixmüller, Gabriele Münter – viele der großen Namen der klassischen Moderne sind vertreten.
  • Auch die Kunst nach 1945 wird nicht ausgespart: Werke von Fritz Winter, Bernhard Schultze, K. O. Götz u.a. zeigen den Weg in die Abstraktion.

Der geschätzte Wert der Sammlung liegt bei über 200 Millionen Euro. Die Übergabe erfolgte in Form einer Schenkung und Dauerleihgabe.

Warum Chemnitz?

Ausschlaggebend für die Wahl war die kunsthistorische Kompetenz der Stadt, ihre bestehende Museumslandschaft sowie das Angebot, die Sammlung in einem eigenen Museum zu präsentieren. Das Gebäude am Falkeplatz bot dafür den passenden architektonischen Rahmen.

Fazit

Das Museum Gunzenhauser ist heute ein zentraler Bestandteil der Chemnitzer Museumslandschaft. Es vereint eine bedeutende Sammlung deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts mit einer anspruchsvollen musealen Präsentation. Die Entscheidung von Dr. Alfred Gunzenhauser, seine umfangreiche Sammlung nach Chemnitz zu geben, war aus mehreren Gründen folgerichtig: Die Stadt verfügte über eine etablierte Institution mit kunsthistorischer Kompetenz, geeigneten Räumlichkeiten und dem Interesse, die Werke dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen.

Das Gebäude am Falkeplatz – ein Baudenkmal der Neuen Sachlichkeit – erwies sich als geeigneter Standort und wurde mit Rücksicht auf den historischen Bestand funktional zu einem modernen Museum umgebaut. Die Lage in unmittelbarer Nähe zum Chemnitzfluss und zur Innenstadt ermöglicht eine gute Erreichbarkeit und bindet das Museum städtebaulich in das kulturelle Zentrum der Stadt ein.

Mit dem Museum Gunzenhauser wurde in Chemnitz ein dauerhafter Ort geschaffen, an dem ein breites Spektrum der klassischen Moderne und Nachkriegskunst erhalten, erforscht und vermittelt wird. Die Sammlung hat nicht nur lokalen, sondern auch überregionalen kunsthistorischen Wert.

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