
Zwischen Kunstpfad und Kamera: Dirk Hanus und sein Jahreskalender 2026 zum PURPLE PATH
Wenn ein Fotograf jahrelang eine Stadt begleitet, bildet sich zwischen Mensch und Motiv eine besondere Beziehung. Genau das spürt man in den Arbeiten von Dirk Hanus, dem Chemnitzer Fotografen, der Architektur, Industriekultur und städtische Stimmungen festhält. Für das Jahr 2026 widmet er sich einem Thema, das Chemnitz und die gesamte Region stark geprägt hat: dem PURPLE PATH, dem Kunst- und Skulpturenweg der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Ein Fotograf, der Chemnitz versteht
Dirk Hanus ist bekannt für seine klare Bildsprache, seine Liebe zum Detail und seine Fähigkeit, Orte im Wandel einzufangen. Egal ob Plattenbausiedlungen, historische Industrieanlagen oder moderne Stadträume – Hanus schafft es, das Wesen eines Ortes sichtbar zu machen. Dabei arbeitet er oft mit starken Kontrasten zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Architektur und Mensch, zwischen Industrie und Natur.
Diese Sensibilität für Transformation passt perfekt zum PURPLE PATH – einem Projekt, das selbst aus der Idee des Wandels geboren wurde.
Der Jahreskalender 2026 – ein fotografischer Rundgang durch Kunst und Region
Für seinen Kalender 2026 widmet sich Hanus nicht nur zentralen Kunstwerken des PURPLE PATH, sondern auch jenen Orten, die erst auf den zweiten Blick ihre besondere Wirkung entfalten. Jede Monatsseite soll ein eigenes Stimmungsbild erzeugen: ein Zusammenspiel aus Kunstwerk, Landschaft, Perspektive und Licht, das den Charakter der Region in all ihren Facetten widerspiegelt.
Hanus zeigt dabei nicht nur die Installationen selbst, sondern auch das Umfeld, in das sie eingebettet sind. Dadurch entsteht ein Kalender, der weniger wie ein Katalog wirkt, sondern wie ein fotografisches Tagebuch einer Region im kulturellen Aufbruch.
Der PURPLE PATH: Kunstnetzwerk einer ganzen Region
Der PURPLE PATH verbindet Kunstwerke in Chemnitz und zahlreichen umliegenden Gemeinden. Internationale wie regionale Künstler:innen haben Installationen geschaffen, die sich über Stadt, Land und ehemalige Industrieareale verteilen. Das macht den Pfad zu einem offenen Kunstmuseum, das sich in die Landschaft schreibt – mal subtil, mal monumental, aber immer mit Bezug zur Geschichte und Identität des Ortes.
Wer durch die Region reist, begegnet Kunstwerken an überraschenden Stellen: auf Marktplätzen, an ehemaligen Fabrikstandorten, in Waldgebieten oder mitten im urbanen Raum. Genau diese Vielfalt macht den PURPLE PATH zu einem dokumentarischen Schatz für Fotografie – und zu einer inspirierenden Grundlage für einen Jahreskalender.
Mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 rückt Chemnitz ins Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Doch das Kulturhauptstadtjahr endet nicht an den Stadtgrenzen. Mit dem Purple Path entsteht ein Projekt, das den Blick bewusst weitet: hinaus in die Landschaft, in kleinere Städte und Gemeinden, hinein in die Geschichte und Gegenwart einer ganzen Region.
Ein Weg, der verbindet
Der Purple Path ist ein groß angelegter Kunst- und Skulpturenpfad, der Chemnitz mit zahlreichen Orten der umliegenden Kulturregion verbindet. Er durchzieht Städte, Dörfer, Industrieareale und Naturräume und macht sie zu Stationen eines offenen Kunsterlebnisses. Dabei geht es nicht um einen klassischen, klar abgegrenzten Weg, sondern um ein Netz aus Orten, die individuell erkundet werden können – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
So entsteht ein kultureller Raum, der Mobilität, Entdeckung und Entschleunigung miteinander verbindet und Besucher ebenso anspricht wie die Menschen vor Ort.
Kunst im öffentlichen Raum
Entlang des Purple Path sind Skulpturen, Installationen und künstlerische Interventionen zu erleben, die dauerhaft im öffentlichen Raum verankert sind. Internationale und regionale Künstlerinnen und Künstler haben Werke geschaffen, die sich bewusst mit ihrem jeweiligen Standort auseinandersetzen. Architektur, Landschaft, Geschichte und soziale Strukturen fließen in die Arbeiten ein und machen jede Station einzigartig.
Der Pfad wird so zu einem Freiluftmuseum der Gegenwartskunst, das ohne Eintritt und Öffnungszeiten auskommt. Kunst begegnet den Menschen im Alltag – auf dem Marktplatz, am Waldrand, neben ehemaligen Industrieanlagen oder entlang historischer Verkehrswege.
Geschichten aus der Region
Inhaltlich greift der Purple Path zentrale Themen der Kulturregion auf. Die lange Tradition von Bergbau, Industrie und Handwerk spielt ebenso eine Rolle wie Fragen nach Transformation, Identität und Zukunft. Viele Werke erzählen von körperlicher Arbeit, vom Umgang mit Materialien, vom „Machen“ als kultureller Praxis.
Gleichzeitig spiegeln sie die Brüche und Umbrüche wider, die die Region geprägt haben: wirtschaftliche Veränderungen, gesellschaftliche Neuorientierung und das stetige Aushandeln zwischen Bewahren und Neudenken. Der Purple Path macht diese Prozesse sichtbar – nicht erklärend, sondern künstlerisch, offen für Interpretation und Dialog.
Die Kulturregion im Mittelpunkt
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist seine dezentrale Struktur. Nicht Chemnitz allein steht im Fokus, sondern die gesamte Kulturregion. Zahlreiche Städte und Gemeinden sind aktiv beteiligt und bringen ihre eigenen Perspektiven, Orte und Geschichten ein.
Diese Zusammenarbeit stärkt das regionale Selbstverständnis und zeigt, dass kulturelle Qualität nicht an Größe oder Bekanntheit eines Ortes gebunden ist. Der Purple Path schafft neue Verbindungen zwischen urbanen und ländlichen Räumen und lädt dazu ein, die Region jenseits klassischer touristischer Routen zu entdecken.
Nachhaltigkeit und Perspektive
Der Purple Path ist bewusst als langfristiges Projekt angelegt. Viele der Kunstwerke bleiben über das Kulturhauptstadtjahr 2025 hinaus bestehen und wirken weiter als kulturelle Ankerpunkte. Damit wird nicht nur ein einmaliges Ereignis geschaffen, sondern eine dauerhafte kulturelle Infrastruktur.
Zugleich fördert das Projekt nachhaltige Formen des Reisens und der Freizeitgestaltung. Wer den Purple Path erkundet, bewegt sich langsam, aufmerksam und im Austausch mit der Umgebung – eine Haltung, die gut zu den inhaltlichen Zielen des Kulturhauptstadtjahres passt.
Fazit
Der Purple Path ist mehr als ein Kunstprojekt. Er ist ein Raum für Begegnung, Erinnerung und Zukunftsfragen, der Kunst, Landschaft und Gesellschaft miteinander verknüpft. Als Teil der Kulturhauptstadt Europas 2025 zeigt er, wie Kultur regionale Identität stärken und neue Perspektiven eröffnen kann.
Wer sich auf den Purple Path einlässt, entdeckt nicht nur zeitgenössische Kunst, sondern auch eine Region im Wandel – offen, vielschichtig und voller Geschichten, die erzählt werden wollen.
Dirk Hanus’ Jahreskalender 2026 ist ein ausdrucksstarker Beitrag zur visuellen Erzählung des PURPLE PATH. Er verbindet künstlerische Fotografie mit regionaler Identität und zeigt, wie Kunst im Raum wirken kann – mal als Blickfang, mal als leise Intervention, immer aber als Impuls zum Nachdenken.
Für Chemnitzerinnen und Chemnitzer, für Kunstfreund:innen und für Entdecker:innen der Region wird dieser Kalender nicht nur ein dekoratives Objekt sein, sondern ein visueller Begleiter durch ein Jahr voller kultureller Impulse.



