2025_AP_Oederan, Pirna, Wurzen, Zwickau Ab in die Mitte Die City-Offensive Sachsen Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Thomas Naumann
Gröditz überrascht als Newcomer – Innenstadt-Wettbewerb »Ab in die Mitte!« mit Rekordbeteiligung

Mit einer Rekordzahl von 61 eingereichten Projekten aus 53 Kommunen fand am 1. Dezember 2025 die Preisverleihung des 22. Innenstadt-Wettbewerbs »Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen« in Görlitz statt. Der traditionsreiche Wettbewerb zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ sächsische Städte und Gemeinden an der Zukunft ihrer Innenstädte arbeiten. Die diesjährige Gewinnerstadt: Gröditz – und das gleich beim ersten Antritt.

Gröditz holt den Hauptpreis: Eine neue Mitte für die Stadt

Mit dem Projekt »808 Jahre später: Wir schmieden uns ’ne echte Mitte« setzte sich der Newcomer Gröditz gegen eine starke Konkurrenz durch und erhielt den mit 60.000 Euro dotierten ersten Preis. Ziel des Vorhabens ist es, den sanierten Marktplatz zu einer echten, bewusst gestalteten Ortsmitte zu entwickeln, die multifunktional nutzbar ist und die Bedürfnisse aller Generationen berücksichtigt.

Dabei beschränkt sich die Stadt nicht nur auf städtebauliche Maßnahmen. Vielmehr verbindet Gröditz historische Identität – die Tradition des Schmiedens – mit modernen Zukunftskonzepten. Ein zentrales Element ist die starke Bürgerbeteiligung: Kreativtreffs, lokale Vereine und der städtische Bauhof wirken aktiv mit. Besonders gelungen findet die Jury, dass kurzfristige Aktionen eng mit einer langfristigen Vision der Innenstadtentwicklung verknüpft werden.

Herzstück des Projektes sind die »drei Schmiedefeuer«, die symbolisch für drei Zielgruppen und Nutzungsräume stehen:

  • Schmiedefeuer 1: Neue Sitzgelegenheiten, sanierte Treppenanlagen und integrierte Sportelemente schaffen einen lebendigen Treffpunkt für Erwachsene.

  • Schmiedefeuer 2: Mobile Bike- und Skater-Elemente sowie WLAN und Solarladestation richten sich an Jugendliche und sorgen für ein modernes, flexibles Umfeld.

  • Schmiedefeuer 3: Am Röderufer entsteht ein naturnaher Bereich mit Liegefläche, Angelstelle und Infotafel – ein Ort für Erholung und Umweltbildung zugleich.

Sonderpreise: Burgstädt und Adorf zeigen besondere Impulse

Neben Gröditz wurden zwei Städte mit Sonderpreisen ausgezeichnet, die durch ihre spezifischen Ansätze herausstachen:

  • Burgstädt erhielt den simul+ Sonderpreis »Innovative Jugend«. Das Projekt »Jugend bewegt. Stadt erlebt« zeigt, wie junge Menschen durch kreative Aktionen wie Graffiti, Siebdruck oder Urban Gardening aktiv an der Gestaltung ihrer Innenstadt teilnehmen.

  • Adorf/Vogtl. überzeugte mit dem Konzept »Netzwerk Perlmutter – Lebenswert in der Stadt« und gewann den Sonderpreis »Einzelhandel«. Die Stadt setzt konsequent auf ihre historische Perlmutter-Tradition und verknüpft Museum, lokale Händler und kreative Produkte zu einem stimmigen, identitätsstiftenden Gesamtpaket.

Weitere Preisträger: Ein breites Spektrum innovativer Stadtideen

Auch zahlreiche andere Kommunen konnten sich über Auszeichnungen freuen. Darunter:

  • 2. Preise: Hainichen und Zittau

  • 3. Preise: Auerbach/Vogtl., Pirna und Pockau-Lengefeld

  • Anerkennungspreise: u. a. Annaberg-Buchholz, Augustusburg, Hoyerswerda, Leisnig, Ostritz, Wurzen und Zwickau

Ergänzt wurden diese durch Sachpreise in den Kategorien »Licht«, »Digitalisierung« und »Stadtplanung«.

Ein Wettbewerb mit Tradition – und wachsender Bedeutung

Seit 2004 ist »Ab in die Mitte!« ein zentraler Motor für kreative Stadtentwicklung in Sachsen. Mehr als 680 Projekte wurden bereits eingereicht – ein Zeichen für das kontinuierlich steigende Interesse an lebendigen, zukunftsfähigen Innenstädten. Die Initiative wird als Public-Private-Partnership getragen: Staat und Wirtschaft arbeiten gemeinsam daran, Ideen zu fördern, die lokale Identität stärken, Handel beleben und neue Begegnungsräume schaffen.

Fazit: Sachsen setzt starke Zeichen für lebenswerte Innenstädte

Die diesjährige Ausgabe zeigt einmal mehr, wie vielfältig Stadtentwicklung sein kann – von jugendgetriebenen Kreativformaten über traditionsbasierte Wirtschaftskonzepte bis hin zu umfassenden Innenstadt-Visionen wie in Gröditz. Der Wettbewerb macht Mut, denn er zeigt: Selbst kleine Städte können große Impulse setzen, wenn sie ihre Stärken erkennen und ihre Bürger aktiv einbeziehen.

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