
Urbane Kunst im Ausnahmezustand: Die ibug 2025 in Chemnitz
Chemnitz rückt 2025 als Europäische Kulturhauptstadt ins internationale Rampenlicht – und ein Festival spielt dabei eine besondere Rolle: die ibug. Was vor fast 20 Jahren als experimentelle Graffiti-Jam begann, hat sich längst zu einem der spannendsten Urban-Art-Festivals Europas entwickelt. In diesem Jahr kehrt die ibug nicht nur mit ihrer 20. Ausgabe direkt nach Chemnitz zurück, sondern bringt Kunst, Geschichte und Visionen direkt auf das Gelände des ehemaligen Stadtpark-Krankenhauses.
Wann? Drei Wochenenden voller Kunst
Die ibug 2025 läuft an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden im Spätsommer:
-
23. + 24. August
-
29.–31. August
-
5.–7. September
Tagsüber verwandelt sich das verlassene Areal in ein offenes Ausstellungsgelände, abends laden Biergarten, Musik und Diskussionen zum Verweilen ein.
Wo? Ein Lost Place mit Geschichte
In ihrer 20. Ausgabe kehrt die ibug als Festival für urbane Kunst zurück nach Chemnitz – und wieder einmal zu einem Ort mit reichhaltiger Vergangenheit. Das ehemalige Stadtpark-Krankenhaus, Scheffelstr. 110, wird für einige Wochen zum pulsierenden Kern kreativer Transformation: Aus einem lang leerstehenden Gebäudeensemble werden temporäre Bühne, Atelier und Ausstellungsraum zugleich.
Das Areal, gegründet als Presto-Fahrradwerk, diente später Auto-Union als Verwaltungszentrale, bevor es nach dem Zweiten Weltkrieg in ein Krankenhaus umgewandelt wurde. Über fünf Jahrzehnte prägte es das Stadtbild, bis 1997 der Betrieb eingestellt wurde – und die Mauern verfielen.
Nun lebt das historisch aufgeladene Gelände wieder auf: In einer zweiwöchigen Kreativphase verwandelten 70 Künstler:innen aus 25 Ländern drei Gebäude, einen ehemaligen Schutzraum und den grünen Innenhof in lebendige Kunstlandschaften. Gigantische Murals, Stencils, Illustrationen, Installationen, Workshops, Talks, Musik und Film – ein Mosaik urbaner Kultur.
Nach der künstlerischen Entstehungsphase wird das Areal an drei Wochenenden (23. + 24. August, 29.–31. August, 5.–7. September) für das Publikum geöffnet.
Wer? 70 Künstler:innen aus aller Welt
Rund 70 Kreative aus etwa 25 Ländern werden erwartet – darunter Künstler:innen aus Brasilien, Uruguay, Sudan, Japan, Österreich und Polen. Schon Anfang August starteten sie ihre Kreativphase vor Ort, um das Gelände mit Murals, Installationen, Illustrationen, Multimedia- und Raumkunst zu transformieren. Ergänzt wird das Programm durch Workshops, Vorträge, Führungen und Wettbewerbe wie die „MalJam“.
Warum? Kunst als Brücke in die Zukunft
Die ibug ist weit mehr als ein Festival für Graffiti und Street Art. Sie erzählt von Transformation, vom Wert des Vergänglichen und von der Frage, wie wir mit unserer industriellen Vergangenheit umgehen. Indem verlassene Orte durch Kunst wiederbelebt werden, entsteht eine neue Form von Begegnungsraum – offen für alle, die neugierig sind.
2025 ist die ibug zudem ein Herzstück im Programm der Kulturhauptstadt Chemnitz. Wer die Stadt und ihre kreative Energie erleben möchte, kommt an diesem Festival nicht vorbei.
Fazit
Die ibug 2025 ist ein temporäres Gesamtkunstwerk, das man erlebt haben muss: Drei Wochenenden, ein Lost Place voller Geschichte, dutzende internationale Künstler:innen und ein Rahmenprogramm, das von Musik bis Diskussion reicht. Für Chemnitz bedeutet es eine Verbindung von Industriegeschichte, Gegenwartskunst und Zukunftsvision – für Besucher:innen ein unvergessliches Erlebnis.