Open Garden
Grüne Dächer, besseres Klima – Wie Unternehmen mit begrünten Hochflächen ihr Mikroklima nachhaltig verbessern

In vielen Gewerbe- und Industriegebieten dominiert versiegelte Fläche: Parkplätze, Lagerhallen, Hochgaragen und technische Gebäude prägen das Bild – mit spürbaren Folgen für das Mikroklima. Hitzeinseln, fehlende Versickerung und mangelnde Begrünung führen nicht nur zu unangenehmeren Arbeitsbedingungen, sondern belasten auch Umwelt und Infrastruktur.

Ein wirksames Gegenmittel liegt näher, als viele denken: die Begrünung und Belebung von Dachflächen. Ob auf Hochgaragen, Bürogebäuden oder Fertigungshallen – Unternehmen können durch gezielte Dachnutzung nicht nur ökologisch punkten, sondern gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für ihre Mitarbeitenden steigern.

Versiegelte Flächen heizen sich auf – Begrünung kühlt aktiv

Stark versiegelte Unternehmensflächen wirken im Sommer wie Wärmespeicher. Asphalt, Beton und Blechdächer speichern die Sonnenwärme und geben sie langsam wieder ab – die Temperaturen auf solchen Arealen sind oft mehrere Grad höher als in begrünten Umgebungen.

Begrünte Dachflächen wirken dem gezielt entgegen:

  • Kühlung durch Verdunstung: Pflanzen auf Gründächern verdunsten Wasser, kühlen so die Umgebungsluft und mildern die Aufheizung von Gebäuden.

  • Regenwasserrückhalt: Anstatt Wasser direkt in die Kanalisation abzuleiten, speichern Gründächer Regenwasser und geben es verzögert ab – ein Vorteil bei Starkregenereignissen.

  • Reduktion von Feinstaub & CO₂: Vegetation filtert Schadstoffe aus der Luft und trägt zu einer gesünderen Umgebung bei.

  • Förderung der Biodiversität: Selbst kleine Dachgärten bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen – gerade in urbanen Gebieten ein wichtiges ökologisches Signal.

Dachflächen sinnvoll nutzen statt neue Flächen versiegeln

Unternehmen stehen zunehmend vor dem Ziel, ihre ökologischen Fußabdrücke zu verkleinern – gleichzeitig fehlt es in vielen Ballungsräumen an verfügbaren Flächen. Die Lösung: Nutzung bereits vorhandener, ungenutzter Flächen, insbesondere Dächer von Hochgaragen, Verwaltungsgebäuden und Lagerhallen.

Die Vorteile:

  • Kompensation versiegelter Bodenflächen, ohne neue Flächen zu beanspruchen

  • Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien (z. B. für ESG-Berichte, DGNB-Zertifikate oder kommunale Auflagen)

  • Sichtbares Engagement für Umweltverantwortung und Klimaschutz

Besonders im Zusammenspiel mit Solarenergie oder Regenwassernutzung ergeben sich hier mehrfache Synergien – grüne Dächer können z. B. die Effizienz von PV-Anlagen steigern, da die Temperaturregulierung deren Leistung verbessert.

Für Menschen gedacht – Aufenthaltsqualität inklusive

Neben dem ökologischen Effekt ergibt sich ein weiterer, sehr konkreter Nutzen: eine Aufwertung des Arbeitsumfelds für Mitarbeitende.

Begrünte Dachflächen können…

  • Ruhezonen und Rückzugsorte für Pausen bieten,

  • interne Kommunikation und Begegnungen fördern,

  • … als Ort für Bewegung (z. B. Outdoor-Yoga, Spaziergänge) dienen,

  • … oder sogar Workspaces im Freien integrieren – mit WLAN, Strom und Sitzmöbeln.

Gerade in größeren Betrieben mit viel technischer Infrastruktur bieten begehbare, begrünte Dächer die Chance, funktionale Räume in naturnahe Oasen zu verwandeln – ohne Umwege oder zusätzliche Flächennutzung.

Konkrete Umsetzungsideen:

  • Multifunktionale Gründächer mit Sitzbereichen, Bepflanzung und PV-Anlagen

  • Begrünte Hochgaragendächer als Pausenbereiche mit Schattenplätzen

  • Essbare Gärten: Kräuter, Beerensträucher oder Urban Gardening-Flächen

  • Biotope oder Insektenfreundliche Zonen für ökologische Vielfalt

  • Integration in CSR-Strategien und Kommunikation als „grünes Signal“ an Kunden und Mitarbeitende

Fazit: Mikroklima verbessern, Zukunft gestalten

Unternehmen, die Dachflächen ökologisch aufwerten und nutzbar machen, tun weit mehr, als „grün auszusehen“. Sie leisten einen aktiven Beitrag zur lokalen Klimastabilisierung, zur nachhaltigen Entwicklung ihres Standorts – und zur Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden.

In Zeiten zunehmender Hitzebelastung, wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen und steigender Erwartungen der Arbeitskräfte kann das der entscheidende Unterschied sein.

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